Das Olympische MTB Rennen #Tokyo2020
22 Jul 2021 | Cross Country, Mountainbike, Rennen
Morgen werden die Olympischen Spiele in Tokyo offiziell eröffnet. Trotz aller (berechtigter) Kritik an IOC, den Olympischen Spielen generell und einer Austragung mitten in einer Pandemie muss ich zugeben, dass ich mich auf die Olympischen Spiele freue - sie sind und bleiben einfach etwas Besonderes.
Besonders freue ich mich natürlich auf die Radsport-Events und ganz speziell auf das Olympische Mountainbike Rennen. Im folgenden habe ich alle Informationen zum Rennen zusammengestellt.
Termin
Das Männer-Rennen findet am Montag, 26. Juli um 8 Uhr MESZ statt.
Das Frauen-Rennen am Dienstag, 27. Juli ebenfalls um 8 Uhr MESZ.
Strecke
Das Rennen wird auf dem künstlich angelegten Kurs in Izu City in der Provinz Shizuoka ausgetragen. Die Strecke misst 4,1 km mit ca. 150 hm.
Im Laufe der letzten Woche konnte man über Social Media bereits einige Eindrücke von den Olympischen Spielen und der Strecke in Izu City erlangen. Den besten Eindruck bekommt man mMn. aber über dieses Video vom Test-Event in 2019:
Die Strecke sieht an den meisten Stellen sehr smooth aus, dann gibt es allerdings auch einige richtig ruppige Rockgardens und ein paar sehr große Sprünge. Insgesamt scheint die Strecke aber dennoch ziemlich flowig zu sein. Interessant finde ich, dass es an mehreren Stellen verschiedene Linien gibt, die z.T. sehr weit voneinander weg gehen. Aus der Karte/dem Video ist leider nicht ersichtlich, ob es sich dabei um A- und B-Linie handelt oder um normale Alternativen auf der Strecke.
Starter
Insgesamt werden 76 FahrerInnen aus 35 verschiedenen Nationen an der Startlinie der MTB Cross Country Rennen stehen. Sowohl bei den Damen, als auch bei den Herren werden 38 SportlerInnen am Start stehen.
Zu den Top-Favoriten zählen bei den Damen Loana Lecomte (FRA), Pauline Ferrand-Prevot (FRA), Jenny Rissveds (SWE), Jolanda Neff (SUI) & Kate Courtney (USA).
Bei den Herren wird kein Weg an den Superstarts Tom Pidcock (GBR), Mathieu van der Poel (NED) und Nino Schurter (SUI) vorbei führen. Darüber hinaus muss mit dem Überflieger der Saison Mathias Flückiger (SUI), Henrique Avancini (BRA) und dem amtierenden Weltmeister Jordan Sarrou (FRA) gerechnet werden.
Die deutschen Starter zählen nicht zu den Top-Favoriten. Hier stehen bei den Damen Elisabeth Brandau und Ronja Eibl am Start. Für beide sind es die ersten Olympischen Spiele. Eine Top15 Platzierung sollte hier durchaus realistisch sein.
Bei den Herren starten Manuel Fumic und Maximilian Brandl für Deutschland. Wenn sie ihre Leistung abrufen können, sollte auch bei den Herren eine Top15 - 20 Platzierung möglich sein.
Die komplette Startliste für die Olympischen Rennen kann hier eingesehen werden.
Übertragung
ARD/ZDF übertragen beide Rennen ab 7:55 Uhr MESZ im Livestream auf Sportschau.de
Wer den Eurosportplayer aboniert hat, kann die Rennen auch dort ab 8:00 Uhr MESZ im Stream schauen.
Ergebnisse
Sobald verfügbar, werden die Ergebnisse hier dargestellt:
In Case You Missed It 06/2021
30 Jun 2021 | Allgemein, Radszene
Ein weiterer Monat liegt hinter uns. Zeit nochmal auf Highlights im Juni zurück zu blicken: eine kleine, aber feine Auswahl lesenswerter Blogs, Artikel & Bücher, hörenswerter Podcasts, sehenswerter Videos & Fotos als Fundstücke des Monats. Viel Spaß damit!
Besenwagen Tour de France Preview
Zwar läuft die Tour de France bereits, aber die wie immer - mehr oder weniger - fundierte Tour de France-Vorschau der Jungs vom Besenwagen ist dennoch absolut hörenswert.
Bike Check: Loana Lecomte's Massi (englisch)
MTB Seriengewinnerin Loana Lecomtes Bike war bei Pinkbike im Bike-Check. Auch wenn das Rad (auf den ersten Blick) nicht besonders wirkt, so gibt es doch ein paar Details, welche zumindest bemerkenswert sind.
Interview: Specialized Sponsorship Manager Benno Willeit (englisch)
Ebenfalls auf Pinkbike erschien ein sehr ausführliches und interessantes Interview mit Benno Willeit. Benno ist Sponsorship Mananger für Specialized und seit dieser Saison auch wieder als Manager im Specialized Factory Team tätig. Im Interview erzählt Benno viel über die Hintergründe im Team, die Dynamik und welche Faktoren in die Entscheidung einfließen eine/n Fahrer/in zu sponsoren.
Mit dem Gravelbike von Koblenz ins Saarland
Michelle ist vor kurzem mit ihrem Gravel-Bike von Koblenz zurück ins Saarland gefahren und hat - wie üblich - das ganze sehr schön bebildert und beschrieben in einem Blogpost. 2019 bin ich (eine ähnliche Strecke) vom Saarland über Koblenz nach Köln gefahren - allerdings mit dem Rennrad. Die Strecke hat es - auch wenn es z.T. anders wirkt - wirklich in sich. Daher: Chapeau vor der Leistung!
Schlafforschung im Radsport
Die Jungs der PROBIKE Academy haben sich einem Dauerthema im Sport angenommen: Schlaf im (Rad)Sport. Herausgekommen ist ein sehr anschauliches & lehrreiches Video über eines der meiner Meinung nach unterschätzten Themen im Sport. Unbedingt anschauen!
UCI Regelupdate
06 Apr 2021 | Radszene, Rennrad, Rennen
Am Wochenende fand die Ronde van Vlaanderen statt und der geneigte Radsport-Fan wurde mit Sicherheit nicht enttäuscht. Van der Poel, van Aert, Alaphilippe, Asgreen & Co. haben das Rennen sehr spannend gemacht und uns Fans wurde genau der fantastische Radsport-Tag geliefert, den viele sich im Vorfeld herbeigesehnt hatten.
Neben dem rein sportlichen war die Flandern-Rundfahrt aber auch das erste große Rennen, seit die neuen UCI Regeln offiziell in Kraft getreten waren (Stichtag war der 1.4.21). Viele hofften bei den angekündigten neuen Regeln immer noch darauf, dass die UCI am 1.4. sagt "April, April!" - doch keine neuen Regeln... aber wir wurden enttäuscht und die neuen Regeln traten ab 1.4. offiziell in Kraft.
Neue Regeln?
Wer es verpasst haben sollte, hier in aller Kürze die neuen Regeln:
- Verbot des Supertuck
- Verbot der Aero-Position auf dem Rennrad
- Littering-Verbot (Müll wegwerfen)
Littering
Nun wurde v.a. über die ersten beiden Punkte bereits seit längerer Zeit ausführlich und, meiner Meinung nach auch zu recht, sehr umstritten diskutiert. Daher möchte ich an dieser Stelle gar nicht weiter darauf eingehen. Sondern mich hat beim schauen der Flandern-Rundfahrt - und in den letzten beiden Tagen - v.a. der letzte Punkt beschäftigt.
Prinzipiell ist es natürlich gut wenn die UCI die Fahrer zwingt sich in ihrer Rolle als Vorbild auch entsprechend zu verhalten - nämlich keinen Müll zu hinterlassen. Jedoch ist die Auslegung der Regel meiner Meinung nach etwas fragwürdig.
Bei der "Ronde" hat Michael Schär (AG2R), nach etwa 100 km seine leere Trinkflasche einem Fan am Streckenrand zugeworfen:
When you realize you forgot new UCI regulations. pic.twitter.com/A9icwa1FIX
— Cycling out of context (@OutOfCycling) April 4, 2021
Laut neuer UCI-Regel ist das wergwerfen von Müll - und dazu zählen auch Radflaschen - aber seit dem 1.4. nur noch in sogenannten "Littering Zones" gestattet. Geahndet werden kann das illegale entsorgen mit einer Zeitstrafe oder, z.B. bei Eintagesrennen, sogar zur Disqualifikation führen. So geschehen im Falle von Michael Schär.
Nun kann man sagen: Regel ist Regel, da muss er sich halt dran halten. An dieser Stelle macht es sich die UCI aber, finde ich, zu einfach. Im Straßenradsport ist es lange Tradition (was nicht immer zwangsläufig gut sein muss), dass Fans, und dazu zählen v.a. Kinder, die weggeworfenen Radflaschen als Souvenirs aufsammeln und wie Trophäen behandeln.
Ich selbst erinnere mich noch an die Deutsche Meisterschaft irgendwann Ende der 1990er in St. Wendel, als ich eine Flasche von Grischa Niermann (den ich damals gar nicht kannte), aufgesammelt habe. Neben der Tatsache, dass ich den großen Erik Zabel live und wahrhaftig nur 2 m von mir entfernt hab stehen sehen, war das ergattern dieser Trinkflasche das mit Abstand Beste an dem ganzen Tag. Eine ganz ähnliche Story veröffentlichte Michael Schär am folgenden Tag auf seiner Instagram-Seite:
So sehr ich die Bestrebungen der UCI um Umweltschutz und ein "grüneres Image" auch teile, so falsch finde ich es, dass die UCI hier Fahrer und Fans "bestraft".
Das Beste am Radsport ist die unmittelbare Nähe zu den SportlerInnen, die sich u.a. auch dadurch manifestiert, dass man - mit etwas Glück - solche Souvenirs von einem Rennen mit nach Hause nehmen kann.
Ich hoffe, dass sich genügend Widerstand formiert und die Regel - zumindest für das offensichtliche wegwerfen von Flaschen zu Fans - wieder gelockert wird.